Die DGD Klinik Hohe Mark wurde 1904 gegründet und kann auf eine lange und bewegte Geschickte zurückblicken. Was für damalige Zeiten absolut nicht selbstverständlich war, stand in der Klinik schon immer im Mittelpunkt: Heilung für Patientinnen und Patienten.

Die Klinik Hohe Mark eröffnete am 1. März 1904. Sie wurde als Privatklinik für den europäischen Hochadel konzipiert. Prof. Dr. A. A. Friedländer (Gründer, Besitzer und Ärztlicher Leiter der damaligen Klinik) war ein international bekannter Nervenarzt. Unter seiner Führung arbeitete die Einrichtung mit großem Erfolg. Bezeichnend ist, dass das Klinikkonzept schon damals nicht die sonst übliche „Verwahrung“ von psychisch kranken Menschen vorsah, sondern die Heilung in den Mittelpunkt stellte. Dies kommt auch im damaligen Begriff der „Kuranstalt“ zum Ausdruck, der sich stark von vergleichbaren Einrichtungen mit diskriminierenden Bezeichnungen abgrenzte. 

Die Eröffnung der Klinik als eine der modernsten ihrer Zeit im Jahr 1904 hatte das ambitionierte Ziel, höchste Ansprüche für die Behandlung psychischer Erkrankungen zu erfüllen. Dabei wurde Friedländer von einer streng naturwissenschaftlichen Sicht der Medizin geleitet. Inspiriert unter anderem von Dr. A. Alzheimer (1864–1915) führte er psychische Erkrankungen auf hirnorganische, physiologische Ursachen zurück. Mit dieser Sicht der Dinge lag Friedländer in wissenschaftlicher (und auch persönlicher) Konkurrenz zu Sigmund Freud (1856–1939) und dessen Theorie der Psychoanalyse.

Der erste Weltkrieg beendet die erste Blütezeit der Klinik jäh. 1918 verkaufte Friedländer die Klinik an die Stadt Frankfurt. Doch 15 Jahre später sollte es zu einer Neubelebung und konzeptionellen Weiterentwicklung der Klinik kommen: Hatte der Gründer der Klinik, Prof. Dr. A. A. Friedländer, der Kirche neutral gegenüber gegenübergestanden, interpretierte Sigmund Freud die Religion als ein zeitgenössisches, soziales Phänomen, eine Illusion, Wunscherfüllungsphantasie oder kollektive Zwangsneurose. Diese Diskussion forderte besonders christliche Ärzte und Seelsorger der damaligen Zeit heraus, denn die Verunsicherung psychisch kranker Menschen mit religiösem Hintergrund war groß. 

Einer dieser christlichen Ärzte war der Stuttgarter Dr. Alfred Lechler (1887–1971). Er hatte die Vision, gläubigen Menschen sowohl seelsorglich als auch ärztlich zu helfen. Für dieses Ziel suchte er nach einem starken, institutionellen Partner. Diesen fand er im Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) und seinem Gründer Pfarrer Theophil Krawielitzki (1866–1942). Der DGD eröffnete im Jahr 1928 zunächst in Neustadt/Harz ein christliches, psychiatrisches Krankenhaus, dessen Leitung Lechler übernahm. Im Juli 1933 erfolgte der Umzug nach Oberursel, wo die Stadt Frankfurt 1933 die Klinik Hohe Mark an den DGD veräußert hatte. In Oberursel entwickelte Lechler ein therapeutisches Konzept, das das wissenschaftlich-biologische Denken Friedländers mit der psychosozialen Ebene psychischer Erkrankungen verband. Zusätzlich erweiterte er dieses biopsychosoziale Modell um die Dimension von Religiosität und Spiritualität. In diesem Sinne verstand Lechler den Glauben – wie wir es heute sagen würden – als „Ressource“ und es entwickelte sich in der Klinik Hohe Mark ein breites Spektrum seelsorglicher Angebote.

In den wechselvollen Jahren des Zweiten Weltkrieges diente die Klinik Hohe Mark als Lazarett der Luftwaffe, unter anderem für alliierte Gefangene. Hier schrieb Jacob Edward Smart, Colonel US Army Forces, im Jahr 1944, nachdem er mit seinem Flugzeug abgeschossen und zur Behandlung in die Klinik Hohe Mark gebracht worden war: „Die Klinik Hohe Mark, ihr Personal, ihre Patienten und Besucher hinterließen einen tiefen Eindruck bei mir. Die Klinik, ihre Bewohner, das Gelände und die umliegenden Wälder strahlten alle etwas Positives aus. Die Gebäude, die Gärten und die parkähnliche Anlage (obwohl sie dringend einer Überarbeitung bedurft hätte) spiegelte den Geist ihrer Planer wieder, die Fähigkeiten ihrer Erbauer und die Arbeit fähiger Handwerker. Die Klinik wurde von lutherischen Diakonissen geleitet, Frauen, die ihre Fähigkeiten und ihr Leben den Kranken und Verwundeten gewidmet hatten…“. Nach 1945 begannen der Neuaufbau und eine Weiterentwicklung von der Kuranstalt zum Krankenhaus.

Im Jahr 1971 erfolgte die Aufnahme in den Krankenhausbedarfsplan des Landes Hessen und von 1997-2000 die sukzessive Übernahme der fachspezifischen regionalen Pflichtversorgung der Stadt Frankfurt am Main gemeinsam mit drei anderen Kliniken. Weiterhin hat das Krankenhaus einen bundesweiten Einzugsbereich. Heute verfügt die Klinik Hohe Mark über 254 Betten in Oberursel und 30 tagesklinische Plätze in Frankfurt am Main. Ebenfalls in Frankfurt unterhält die Klinik eine Psychiatrische Institutsambulanz, ein Eltern-Kind-Kompetenzzentrum und die TagesReha Frankfurt mit 20 Plätzen. 

Um den dem DGD anvertrauten Einrichtungen perspektivisch einen rechtlichen Rahmen zu geben, weiteres Wachstum zu fördern und für neue Aufgaben bereit zu sein, hat sich der stiftende Verein im Jahr 2012 dazu entschlossen, die DGD Stiftung zu gründen. Diese Stiftung mit ihrer Holding in Marburg ist ein Verbund diakonischer Gesundheitseinrichtungen, zu dem auch die DGD Klinik Hohe Mark als gemeinnützige GmbH (gGmbH) gehört.

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