Die DGD Klinik Hohe Mark hat in der psychotherapeutisch-psychosomatischen Abteilung langjährige Erfahrung in der Behandlung von Borderline-Störungen.
Zentrales Problem bei Borderline-Betroffenen ist in der Regel, dass ihre Welt in verschiedene Bewusstseinsräume zerfällt, die wenig Kontakt miteinander haben. Dadurch kommt es oft zu instabilen, rasch wechselnden Gefühlen, Gedanken und Einstellungen. Betroffene nehmen ihr Verhalten selbst authentisch und angemessen wahr, für andere kann es aber aufgrund der Einseitigkeit sehr problematisch sein. Menschen mit Borderline-Störungen leiden sowohl an ihrer oft von negativen Gefühlen bestimmten inneren Welt, als auch an negativen Rückmeldungen, die sie von ihrer Umwelt bekommen.
Es hat sich als hilfreich erwiesen, Betroffene in die bestehenden Stationsgruppen zu integrieren. Gerade im Zusammenleben zeigen sich sehr schnell die spezifischen Beziehungsprobleme. Diese können dann im Zusammenhang der Gruppe bearbeitet werden. Vertrauenspersonen aus dem Team sorgen dabei für den nötigen Halt und Schutz. Bei einer im Vordergrund stehenden Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Essstörung erfolgt die Aufnahme auf den entsprechenden Spezialstationen.
Immer wieder geht es darum, absolute Sichtweisen, die oft das Fühlen und Handeln bestimmen, schrittweise zu überwinden. Ziel ist es, beide Seiten, in die bei einer Spaltung die Welt zerfällt, wie Gut / Böse, Anwesend / Abwesend miteinander in Kontakt zu bringen, um eine Konstanz und Sicherheit in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen zu ermöglichen.
Die Abteilung kommt aus tiefenpsychologischer Tradition. So orientieren wir uns in der Gruppentherapie an der Methodik der analytisch-interaktionellen Gruppentherapie nach dem „Göttinger Modell“. In der Einzeltherapie kommen sowohl Elemente aus der TFP (Transference-Focused Psychotherapy) nach Kernberg zur Anwendung als auch zunehmend schematherapeutische Gesichtspunkte. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich insbesondere das Modusmodell der Schematherapie besonders gut dafür eignet, um bei Borderline-Betroffenen ein Verständnis für ihre Gefühlswelt zu erreichen und mit ihnen gemeinsam zu erarbeiten.
Oft ist die Therapie von heftigen Gefühlsschwankungen und -impulsen der Betroffenen gekennzeichnet, evtl. auch mit Selbstverletzungstendenzen. Wir arbeiten mit Therapieverträgen, die individuell mit unseren Patientinnen und Patienten ausgehandelt und besprochen werden, um schützende Grenzen zu setzen. Hinzu kommen inzwischen auf jeder Station spezielle Trainingselemente im Sinne der DBT (Dialektisch Behaviorale Therapie), Achtsamkeitsgruppen sowie eine stationsübergreifende DBT-Gruppe. Diese Gruppen dienen dazu, Fähigkeiten zu verbessern und zu entfalten, die im praktischen Leben – im Umgang mit sich selbst und mit anderen – vieles leichter machen können.
Die Behandlungsdauer beträgt bei Borderline-Störungen ca. 8 Wochen, kann aber, wenn notwendig, auch verlängert werden.