Das stationäre Behandlungsangebot von zwei Suchtmedizin-Stationen am Standort Oberursel umfasst eine niederschwellige, qualifizierte Entzugs- und Motivationsbehandlung. Sie dauert im Allgemeinen zwischen 1 und 3 Wochen. 

Während des Aufenthalts erfolgt parallel neben der ärztlich betreuten körperlichen Entgiftung eine eingehende internistisch-psychiatrische Diagnostik und Behandlung körperlicher sowie psychischer Begleiterkrankungen. Zur Behandlung eines stark erhöhten Suchtdrucks kommen bei Bedarf zusätzlich EMDR (Behandlungsmethode „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“) und leitliniengerecht Akupunktur (NADA) zur Anwendung.

Angebote

Mithilfe unseres multiprofessionellen Teams werden in einer hohen Therapiedichte neben der Informationsvermittlung zur Suchterkrankung von Beginn der stationären Aufnahme an vielfältige Gesprächspsycho -, Bewegungs-, Ergo-, Sozio- und Kunsttherapeutische Zugänge zu der Suchtproblematik angeboten. Dadurch wird Betroffenen frühzeitig ermöglicht, für ihre meist langjährig bestehende Erkrankung und das persönliche Erleben ihrer Abhängigkeit ein besseres Verständnis zu erlangen. Zusätzliche freiwillige Angebote wie seelsorgerliche Gespräche für Fragen der Sinngebung und Lebensorientierung oder tägliche Andachten ergänzen das therapeutische Angebot.

Mithilfe professioneller Unterstützung werden Betroffene frühzeitig angeleitet, eine verbesserte psychische sowie körperliche Selbstwahrnehmung und Fürsorge für sich zu entwickeln. Dadurch ist es zumeist früher möglich, sich mit den individuellen, nicht selten biographisch bedingten Hintergründen der Suchtentstehung im geschützten therapeutischen Rahmen auseinanderzusetzen und Strategien der Rückfallvorbeugung zu erarbeiten. Durch diese Vorgehensweise soll ein möglichst angstfreies Verständnis der eigenen Sucht gefördert werden. Außerdem soll der / die Betroffene im Austausch mit dem Erfahrungswissen anderer Patientinnen und Patienten zu weiteren Schritten aus der Sucht ermutigt werden.

Im Anschluss an die stationäre Behandlung muss eine Motivation zur Veränderung des Umgangs mit dem Suchtmittel oder bestenfalls eine Motivation zu einem Leben in nachhaltiger Abstinenz mit einer anschließenden suchtspezifischen Rehabilitationsbehandlung ermöglicht werden. Weitreichende professionelle, soziotherapeutische Hilfe unterstützt Betroffene im Umgang mit psychosozialen Folgeschäden, vermittelt in das ambulante Suchthilfesystem vor Ort oder in eine anschließende Langzeittherapie, ggf. auch im „Nahtlosverfahren“.

Die Station für Trauma und Abhängigkeit beinhaltet 9 stationäre Behandlungsplätze und ist mit dem Schwerpunkt 'Qualifizierter Entzug von Alkohol in der Inneren Medizin' (QEIM) der Klinik Hohe Mark verbunden. Beide Schwerpunkte werden von einem disziplinübergreifend arbeitenden therapeutischen Team betreut.

Das Therapieangebot umfasst die Behandlung von Traumafolgestörungen bei stoffgebundener Abhängigkeit. Nach einem erfolgreich durchgeführten Substanzmittelentzug wird nach entsprechender Diagnostik eine unmittelbar anschließende Weiterbehandlung von Traumafolgestörungen angeboten.

Einen detaillierten Einblick gewährt die Broschüre "OBERURSELER MODELL –
Therapiekonzept zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Traumafolgestörungen und Abhängigkeit", verfügbar hier als PDF.

Aufnahme

Die Aufnahme einer stationären suchtmedizinischen Behandlung (Entzugs- und Motivationsbehandlung) erfolgt telefonisch über das zuständige Patientensekretariat 

Telefon: 06171 204-5930
Die Sprechzeiten sind Montag - Freitag von 10:00 - 12:00 Uhr

Wir sind für Sie da

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Prof. Dr. Markus Steffens
Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Steffens

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